Fersensporn: Warum er gerade bei Ihnen entstanden ist und wie Sie ihn wieder loswerden

Was erfahren Sie in diesem Artikel?

Regel Nummer eins sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung: Tragen Sie gesunde Schuhe.

Regel Nummer 1 sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung: Tragen Sie gesunde Schuhe.

Was ist ein Fersensporn?

Ein Fersensporn ist eine Wucherung am Fersenbein. Er ist auf einem Röntgenbild gut zu erkennen – und Sie werden überrascht sein, wie klein er ist. Er verursacht starke, stechende Schmerzen im und um das Fersenbein.

Ein Fersensporn ist auf einem Röntgenbild deutlich sichtbar.

Röntgenaufnahme des Fersenbeins mit sichtbarem unteren Fersensporn. Quelle: Wikipedia

Wie sieht ein Fersensporn aus?

Ein Fersensporn (medizinisch: Calcaneussporn) ist kein äußerlich sichtbarer „Dorn“, sondern eine kleine knöcherne Ausziehung an der Ferse, meist dort, wo die Plantarfaszie (eine Sehnenplatte unter dem Fuß) am Fersenbein ansetzt.

Im Röntgenbild:

Ein Fersensporn erscheint als spitzer, kalkhaltiger Fortsatz am unteren oder hinteren Rand des Fersenbeins, wie ein kleiner Haken oder Dorn aus Knochen.

  • Unterer Fersensporn: unten an der Ferse, Richtung Zehen zeigend.
  • Hinterer Fersensporn: an der Rückseite der Ferse, dort wo die Achillessehne ansetzt.

Äußerlich:

Von außen ist ein Fersensporn nicht sichtbar. Die Ferse kann aber:

  • druckempfindlich,
  • geschwollen oder
  • gerötet sein, vor allem bei Entzündung des umgebenden Gewebes.

Wie entsteht ein Fersensporn?

Wussten Sie, dass die Knochen unseres Körpers nicht unveränderlich sind? Sie verändern ihre Form, je nachdem, wie stark wir sie belasten. 

Ähnlich verhält es sich mit der Entwicklung eines Fersensporns. Wenn wir die Ferse überbeanspruchen, überbeanspruchen wir auch die Sehne, die am Fersenbein befestigt ist. Es kommt zu einer Entzündung, die Kalzium freisetzt und sich an dieser Sehne ablagert. Wir sprechen davon, dass die Sehne „verkalkt“ – knöchern.

Wo vorher eine flexible Sehne war, bildet sich Knochen.

Die gute Nachricht ist, dass Sie Fersensporn vorbeugen können.

Die gute Nachricht ist, dass Sie Fersensporn vorbeugen können.

Warum entsteht ein Fersensporn? Warum ist er bei Ihnen entstanden?

Sie denken vielleicht, dass Sie Ihre Fersen nicht überlasten. Sie gehen normal, vielleicht gehen Sie ab und zu laufen, nichts Extremes. Aber eine Überlastung entsteht nicht, weil Sie ZU VIEL gehen, sondern weil Sie falsch gehen.

Der Fuß ist ein perfekter Mechanismus. Zumindest, wenn ihn nichts einschränkt. Wenn wir barfuß gehen, verteilt sich das Gewicht auf natürliche Weise auf den Fuß. Das Problem ist, dass normale Schuhe den Fuß einengen.

Ein schmaler Zeh engt die Zehen ein. Sie funktionieren nicht mehr und das Gewicht wird anderswohin verlagert. Typischerweise auf der Ferse, auf der wir hart landen.

Oft neigt sich der Fuß zur einen oder anderen Seite. Schon eine leichte Abweichung von der Achse genügt – und schon belastet man die Ferse an einer anderen Stelle, als die Natur es vorgesehen hat. Man muss also kein Spitzensportler sein, um die Ferse zu überlasten und einen Fersensporn zu bekommen.

Schon eine leichte Abweichung zur Seite und Sie üben unnatürlichen Druck auf Ihre Ferse aus.

Schon eine leichte Abweichung zur Seite und Sie üben unnatürlichen Druck auf Ihre Ferse aus.

Wie lange dauert Fersensporn?

Ein Fersensporn heilt meist nicht über Nacht, die Dauer hängt stark davon ab, wie stark die Entzündung ist und wie konsequent Sie sie behandeln und entlasten.

Akuter Fersensporn:

Mit konsequenter Schonung, Dehnübungen, passenden Schuhen oder Einlagen kann die Besserung nach 4-6 Wochen einsetzen.

Chronischer Fersensporn:

Wenn die Reizung schon länger besteht, kann die Heilung mehrere Monate dauern, meist 3-9 Monate, manchmal auch bis zu einem Jahr.

Wer ist von Fersensporn betroffen?

Jeder, der seine Fersen und Füße im Allgemeinen überbeansprucht. Am häufigsten sind es Menschen, die:

  • klassische schmale Schuhe tragen
  • oft High Heels tragen
  • eine Beinachsenabweichung haben
  • übergewichtig sind
  • Langstrecken rennen

Auch ein Langstreckenläufer oder eine übergewichtige Person kann gut zurechtkommen, wenn Sie ihre Beine aktiv und gleichmäßig einsetzen.

Wie äußert sich ein Fersensporn?

Die Symptome eines Fersensporns variieren je nach Stadium. Folgende Symptome können auftreten:

  • Fersenschmerzen (Mitte oder Innenrand)
  • Schmerzen nach Anstrengung (Gehen, Sport)
  • Schmerzen und Steifheit nach dem Aufstehen
  • Schmerzen, die bis in die Wade ausstrahlen
  • Schwellung und Rötung

Wichtig: Diese Symptome deuten auf ein Problem hin, auch wenn es sich nicht um einen Fersensporn handelt. Suchen Sie  einen Physiotherapeuten auf.

Wie untersucht man einen Fersensporn zu Hause?

Ihr Arzt oder Physiotherapeut wird wahrscheinlich eine Röntgenaufnahme machen, um festzustellen, ob Sie einen Fersensporn haben, Sie können dies aber auch zu Hause überprüfen, bevor Sie zum Arzt gehen. 

„Fühlen Sie den Fuß im Fersenbereich. Scheuen Sie sich nicht, tief zu drücken und bewegen Sie dabei Ihre Finger in alle Richtungen entlang des Knochens. Wenn die Reaktion an einer Stelle stärker schmerzt als an einer anderen, kann es sein, dass sich ein Fersensporn bildet“, rät Physiotherapeut Lukáš Klimpera.


Wie kann man Fersensporn vorbeugen? Zieh deine Schuhe aus

Der beste Weg, Fersensporn vorzubeugen, ist ein natürlicher Gang. Klingt das einfach? Ist es leider nicht. Nicht in klassischen Schuhen. 

Damit Ihre Füße richtig funktionieren, sollten die Füße nicht eingeschränkt sein. Deshalb ist Barfußlaufen für uns die gesündeste Art zu laufen. Und wenn das nicht möglich ist, dann in Schuhen, die die Form und Funktion des Fußes respektieren. Woran erkennt man das?

  • Die breite Zehenpartie drückt nicht an den Zehen.
  • Flexible Materialien drücken nicht und passen sich dem Fuß an.
  • Die flexible Sohle folgt Ihren Bewegungen.

„Alle Schuhe außer Barfußschuhe engen die Zehen ein. Ziehen Sie daher die Schuhe aus, damit Ihre Zehen genügend Platz haben“, rät die renommierte Physiotherapeutin Clara Lewit.

Warum ist eine breite Zehenpartie so wichtig? Weil der Fuß nur mit freien Zehen richtig funktioniert. Wenn man ihnen Platz gibt, verteilt sich das Gewicht. Man überlastet keinen Teil des Fußes – nicht einmal die Ferse.

Und wie erkennt man, ob die Zehen breit genug sind? Wie man in diesem Video sehen kann, ist genug Platz vorhanden, damit der Fuß zentriert steht.

Sind Barfußschuhe zur Vorbeugung von Fersensporn geeignet?

Zur Vorbeugung von Fersensporn empfehlen wir das Tragen von Barfußschuhen. Sie erkennen sie daran, dass sie den Fuß, seine Form und Funktion respektieren. Sie sind geräumig und flexibel, sodass Sie darin laufen, als wären Sie barfuß.

Wichtig ist aber, dass es sich um echte Barfußschuhe handelt und nicht nur um klassische Sneaker mit dünner Sohle. 

Ahinsa shoes werden von Physiotherapeuten entwickelt, um sicherzustellen, dass es sich um wirklich gesunde Schuhe handelt. Sie befreien Ihre Füße und helfen Ihnen, Problemen wie Fersensporn vorzubeugen. Haben Sie Ihre schon?


„Barfußschuhe allein reichen nicht. Wichtig ist, den eigenen Gang wahrzunehmen und gesundes Gehen zu lernen. Fersensporn und Gehen hängen eng zusammen“, warnt Physiotherapeut Lukáš Klimpera. Gesundes Gehen kann man mit dem E-Book Schritt für Schritt zum gesunden Gehen trainieren.

Übungen zur Vorbeugung von Fersensporn

➡️ Finden Sie die Mitte

  1. Neigen Sie Ihren Fuß auf der Ferse nach links und rechts.
  2. Betrachten Sie beide Extrempositionen.
  3. Suchen Sie nach einer mittleren, zentrierten Position. Zwischen den beiden Extremen spüren Sie den vollständigen Kontakt des Fersenknochens mit dem Polster.
  4. Wenn Sie diese Position gefunden haben, beginnen Sie, Ihr Bein in dieser Position sanft zu belasten. Stellen Sie sich auf ein Bein, machen Sie einen Schritt, versuchen Sie, auf eine Stufe zu treten und wieder herunter zu treten.

Kontrollieren Sie während der Bewegung ständig die Position Ihrer Ferse und Ihre gesamten Beines. Zehen, Ferse, Zehe, Knie – alles muss in einer Linie sein.

In der zentrierten Position hat die Ferse den meisten Kontakt und der Rest des Fußes ist ebenfalls zentriert.

➡️ Trainieren Sie Ihre Körpergewichtsverteilung

Wie wir gezeigt haben, entsteht Fersensporn durch eine ungleichmäßige Belastung des Fußes. Lassen Sie uns also üben, wie die ideale Gewichtsverteilung aussehen sollte.

  1. Stehen Sie auf und achten Sie auf den Kontakt Ihrer Füße mit der Matte.
  2. Lehnen Sie Ihren gesamten Oberkörper langsam nach vorne und hinten.
  3. Spüren Sie, wie das Gewicht auf den Fuß verlagert wird. Beim Vorlehnen mehr auf den Vorderfuß, beim Zurücklehnen mehr auf die Ferse.

Halten Sie nach einer Weile irgendwo in der Mitte an. Hier sollten Sie spüren, dass Ihr Körpergewicht gleichmäßig verteilt ist.

➡️ Binden Sie Ihre Zehen mit ein

  1. Stellen Sie Ihren Fuß auf den Boden.
  2. Bringen Sie Ihre Zehen in eine zentrierte Position.
  3. Ziehen Sie Ihren großen Zeh in Richtung der anderen Finger und zurück.
  4. Ziehen Sie Ihren großen Zeh von den anderen Fingern weg und nach hinten.
  5. Versuchen Sie die gleiche Bewegung mit Ihrem kleinen Zeh.
  6. Ziehen Sie die anderen Zehen zum Daumen und zurück.
  7. Ziehen Sie die anderen Zehen vom Daumen weg und nach hinten.
  8. Versuchen Sie dasselbe noch einmal mit Ihrem kleinen Zeh.

➡️ Verkürzen und verlängern Sie Ihr Bein

  1. Die Ferse ist an Ort und Stelle, ziehen Sie Ihre Zehen in Richtung der Ferse. Lassen Sie los.
  2. Die Zehen sind an Ort und Stelle, bewegen Sie Ihre Ferse in ihre Richtung. Lassen Sie los.

Weitere Tipps zur Vorbeugung von Fersensporn

  • Gehen Sie barfuß auf verschiedenen Oberflächen.
  • Üben Sie Ihren Fußgriff. Heben Sie mit den Füßen Dinge vom Boden auf, um Ihren Fuß zu aktivieren.
  • Pflegen Sie Ihre Füße. Gönnen Sie sich zum Beispiel eine gute Massage. 

Üben Sie gesundes Gehen. Das E-Book „Schritt für Schritt zum gesunden Gehen“ hilft Ihnen dabei.

Gehen Sie barfuß oder in Schuhen, die das Barfußgehen simulieren.

Gehen Sie barfuß oder in Schuhen, die das Barfußgehen simulieren.

Was hilft gegen Fersensporn?

Je nach Schweregrad wählen Ärzte und Physiotherapeuten unterschiedliche Behandlungsmethoden für den Fersensporn:

  • Übungen
  • Kortikosteroid und andere Salben
  • Stoßwellenbehandlung
  • Operation

Das Problem ist, dass keine dieser Behandlungen, außer Übungen, die zugrundeliegende Ursache behebt. Selbst nach einer Operation kann der Fersensporn wiederkehren. Darüber hinaus haben einige der Methoden Nebenwirkungen. 

Ein guter Physiotherapeut wird Ihnen daher Übungen empfehlen, um Ihre Füße zu aktivieren und die Gewohnheiten zu ändern, die den Fersensporn verursacht haben. 

Sind Barfußschuhe zur Behandlung von Fersensporn geeignet?

Wir haben Ihnen bereits gezeigt, was ungesunde Schuhe Ihrem Fuß antun können. Deshalb sollten Sie auch nach der Behandlung eines Fersensporns nicht wieder zu engen Turnschuhen zurückkehren. Doch sind Barfußschuhe bei Fersensporn überhaupt geeignet, wenn der Fuß schmerzt?

Die meisten Menschen beherrschen den natürlichen Gang nicht. Schuld daran sind auch die Schuhe, denn sie haben uns gelehrt, die Zehen nach außen zu drehen und hart auf der Ferse aufzukommen. Wer schnell auf Barfußschuhe umsteigt, könnte sich verletzen.

Daher empfehlen wir:

Für einen weichen Auftritt haben wir die Schuhserie Comfort entwickelt. Sie sind geräumig und anpassungsfähig wie Barfußschuhe, verfügen aber über eine doppelte Dämpfung: eine spezielle elastische Schicht  und eine Schaumstoffeinlage. Dank ihnen tritt man auf etwas Weiches und verletzt sich nicht.


Tipp zur Vorbeugung und Rehabilitation von Fersensporn: Machen Sie Yoga

Yoga lehrt Sie, Ihren Körper wahrzunehmen und ihn sensibel und natürlich einzusetzen. Der Physiotherapeut Lukáš Klimpera empfiehlt das System „Yoga im Alltag“ , das östliche Philosophie mit westlicher Medizin verbindet. 

Zur Vorbeugung können Sie beispielsweise diese Yoga-Übungen ausprobieren.

➡️ Körpergewichtsverlagerung

  1. Stellen Sie sich leicht auseinander und drehen Sie Ihre Zehen leicht zur Seite. Beide Füße bleiben während der gesamten Übung flach auf der Matte.
  2. Legen Sie Ihre Hände auf die Hüften.
  3. Verlagern Sie Ihr Gewicht so weit wie möglich auf Ihr linkes Bein.
  4. Beim Ausatmen gehen Sie langsam in die Hocke. Das rechte Bein bleibt gestreckt, das linke Bein ist angewinkelt.
  5. Spüren Sie bewusst die Anspannung Ihrer Oberschenkelmuskulatur.
  6. Atmen Sie ein und kehren Sie in die Mitte zurück. 

Wiederholen Sie die Übung 5x auf der einen Seite und 5x auf der anderen Seite. 

➡️ Fuß- und Zehenübungen

  1. Setzen Sie sich auf den Boden und strecken Sie die Beine vor sich aus.
  2. Legen Sie Ihre Hände hinter Ihren Körper, die Handflächen auf dem Boden, die Finger zeigen nach hinten.
  3. Strecken Sie Ihre Füße, sodass Ihre Zehen nach oben zeigen.
  4. Drücken und spreizen Sie Ihre Finger abwechselnd.

Sie können auch Folgendes versuchen:

  • die Füße am Knöchel kreisen lassen
  • Strecken Sie die Zehen zur Matte und ziehen Sie sie wieder zum Bein

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