Ein hoher Spann ist (vielleicht) kein Problem. 5 Tipps für passende Schuhe

Manche Leute wählen im Geschäft oft die ersten Schuhe aus, die sie sehen und flitzen damit gleich zur Kasse. Dann probieren sie die Schuhe nicht richtig an – und wenn Sie die Schuhe anhaben, drücken sie und beengen die Füße.

Wir kennen das gut. So ist das Leben mit einem hohen Spann. Zum Glück haben wir gute Nachrichten: Ein hoher Spann muss kein gesundheitliches Problem sein. Und passende Schuhe zu finden, ist einfach, wenn Sie ein paar grundlegende Tipps kennen.

Das glauben Sie nicht? Sie werden überrascht sein, welche Schuhe wir für Ihren Fuß mit hohem Spann gefunden haben.

Was ist ein hoher Spann? Und ist es wirklich ein Problem?

Der menschliche Fuß hat eine natürliche Wölbung, die für die Dämpfung des Gangs sorgt. Manche von uns haben eine weniger ausgeprägte Wölbung, dann sprechen wir von einem gesenkten Fußgewölbe oder flachen Füßen. Und einige haben eine höhere Wölbung: das bezeichnet man als hohen Spann.

Es gibt keine Tabelle, die Ihnen verlässlich sagt, ab wie vielen Zentimetern ein Spann als hoch gilt.

Aber im Gegensatz zu flachen Füßen ist ein hoher Spann an sich kein Problem. Wie der Physiotherapeut Lukáš Klimpera sagt: „Es ist kein Problem, solange der Fuß funktional ist: Wenn er alles spürt und sich an den Untergrund anpasst.“

Das Problem entsteht, wenn der Fuß steif ist und die natürliche Bewegung nicht bewältigen kann.

Frau in Barfuß-Ballerinas steht auf den Zehenspitzen, der Schuh passt sich der Fußposition an

Es ist wichtig, dass die Füße funktionieren. Sie sollten flexibel und beweglich sein und auf unterschiedliches Gelände reagieren können.

Beschwerden durch einen Hohlfuß - oder wenn ein hoher Spann schmerzt

Eine extreme Form des hohen Spanns ist der sogenannte Hohlfuß. Man erkennt ihn gut am Abdruck, der die äußere Seite des Fußes nicht zeigt.

Das bedeutet, dass Sie nur auf Zehen und Ferse auftreten.

Die Muskeln des Hohlfußes sind sehr angespannt. Die Wölbung federt nicht ab, was zu einem harten Aufprall auf Zehen und Ferse führt. Diese Überbelastung kann zu weiteren Problemen wie Hammerzehen oder Fersensporn führen.

Wie äußert sich ein Hohlfuß?

  • Schmerzen beim Gehen
  • Schmerzen nach langen Spaziergängen
  • Steifes Fußgewölbe
  • Verformung der Zehen

Wie erkenne ich, dass ich einen hohen Spann habe?

Vielleicht haben Sie auf eine Tabelle mit klaren Angaben gehofft, die Ihnen vermittelt, ab so und so vielen Zentimetern gilt ein Spann als hoch. Leider gibt es keine solche Tabelle.

Aber wahrscheinlich wissen Sie selbst, dass Schuhe oft am Spann drücken – das bedeutet, dass Sie einen höheren Spann als andere haben.

Die wichtige Frage ist: Wie erkenne ich, dass mein hoher Spann problematisch ist?

Versuchen Sie diese Übung: Stellen Sie sich mit den Füßen auf den Boden und ziehen Sie zuerst die Zehen zur Ferse und dann die Ferse zu den Zehen. Funktioniert das bei Ihnen, oder ist der Fuß zu steif? Wenn Sie Spannung spüren und den Fuß nicht bewegen können, sollten Sie einen Physiotherapeuten aufsuchen.

Was verursacht einen hohen Spann? Erbliche Anlagen und schlechtes Schuhwerk

Viele Menschen denken, sie wären mit einem hohen Spann geboren worden. Das ist nicht unbedingt wahr. Zwar kann ein höherer Spann angeboren sein, oft tragen wir aber selbst dazu bei.

„Ein hoher Spann kann entstehen, wenn die Zehen nicht arbeiten können und sich der Fuß kompensatorisch wölbt,“ erklärt Physiotherapeut Lukáš Klimpera.

Wie sehen Ihre Schuhe aus? Wenn es klassische Sneaker, Pumps oder Halbschuhe sind, haben Sie gerade die Ursache des Problems gefunden.

Normale Schuhe sind für den menschlichen Fuß zu eng. Sie pressen die Zehen zusammen und nehmen ihnen ihre Kraft. Doch wir Menschen brauchen unsere Zehen zum Gehen. Wenn wir sie nicht benutzen, suchen wir nach einer anderen Art zu gehen. Ein hoher Spann kann eine der Methoden sein, wie wir die Tätigkeit der Zehen ersetzen.

Physiotherapeut hält einen Sneaker mit breiter Spitze in der Hand

Gesundes Schuhwerk hat eine breite Spitze. Wenn Ihre Schuhe das nicht haben, können Ihre Zehen nicht richtig und natürlich arbeiten.

Wie wählt man Schuhe für einen hohen Spann? Praktische Ratschläge und 5 Tipps für passende Schuhe

Konzentrieren Sie sich darauf, dass die Füße in den Schuhen natürlich funktionieren. Suchen Sie nach Schuhen mit einer weiten Spitze und flexiblen Materialien, die die Bewegung des Fußes nachahmen.

Diese Tipps helfen Ihnen, Schuhe zu finden, die Ihnen auf Anhieb passen.

➡️ Sneaker sind eine sichere Wahl. Probieren Sie welche mit Netzstoff

Sneaker können Sie am Spann enger oder lockerer schnüren, wie es Ihnen passt. Das ist ideal für einen hohen Spann!

Wir haben besonders gute Erfahrungen mit Sneakern aus flexiblem Netzstoff gemacht. Er dehnt sich und passt sich Ihnen an.

➡️ Schnürsenkel signalisieren bequeme Schuhe für einen hohen Spann

Schnürsenkel = Schuhe, die sich anpassen. Deshalb suchen Sie speziell im Winter nach Schuhen mit Schnürung. Achten Sie jedoch darauf, dass die Schnürung schon am Spann beginnt oder noch besser ein Stück vor den Zehen.

➡️ Sandalen ja, aber verstellbar

Sie wissen wahrscheinlich, wie schwierig es ist, Riemchensandalen für einen hohen Spann zu finden. Vermeiden Sie solche, die einen Riemen direkt über den Spann oder vom Spann zum Knöchel haben.

Schauen Sie sich lieber nach Sandalen um, die Sie einstellen können. Wie die Hava Sandalen, die Sie über den Zehen und um den Knöchel herum nach Bedarf enger ziehen können. Wenn Ihnen der Riemen zu lang ist, schneiden Sie ihn einfach ab – er franst nicht aus.

Oder besorgen Sie sich gleich Sandalen, die Sie komplett nach Ihren Wünschen binden können. Wie diese Sandalen mit Bändern.

Für Ausflüge in die Natur wählen Sie die Verso Sandalen, die Sie auf verschiedene Arten schließen und nach Ihrem Fuß einstellen können.

➡️ Gummi und flexible Materialien passen perfekt

Je weicher und flexibler das Material, desto besser. Versuchen Sie es direkt mit Gummi. Zum Beispiel passen die Suna Sandalen dank des Gummis auf jeden Spann.

➡️ Ballerinas stehen jedem

Ballerinas haben einen großen Vorteil: Sie sind am Spann locker. Deshalb passen sie Ihnen. Diese können Sie mit einem Riemen schließen, den Sie nach Bedarf anpassen können.

Zusätzlicher Tipp: Überprüfen Sie die Größentabelle. Wir haben bei allen Ahinsa Schuhen den Umfang des Spanns hinzugefügt.

Brauchen Sie Schuhe mit Fußgewölbestütze?

Ein Fuß mit hohem Spann ist überdurchschnittlich gewölbt. Er benötigt keine Stütze, sondern Entlastung. Suchen Sie daher nach Schuhen, in denen der Fuß natürlich funktioniert. Achten Sie auf:

  • eine breite Spitze
  • anatomische Form
  • flexible Materialien, die Ihre Bewegung nachahmen

Wie misst man den Spann, damit die Schuhe passen?

Sie benötigen lediglich ein Schneidermaßband. Messen Sie den Umfang des Fußes an der breitesten Stelle. In unseren Größentabellen finden Sie den Umfang des Spanns genau an dieser Stelle.

Es ist möglich, dass einige Hersteller den Umfang/die Höhe des Spanns anders angeben. Deshalb empfehlen wir, deren Größentabellen zu überprüfen. Sie sollten dort angeben, wie der Spann gemessen wird.

Wie behandelt man einen hohen Spann? Vor allem mit Übungen

Wie wird man einen hohen Spann los? Wenn Ihr Fuß funktioniert, flexibel ist und sich dem Gelände anpassen kann, benötigen Sie wahrscheinlich keine Behandlung. Sie müssen ihn nicht loswerden.

Wenn Sie jedoch unter Schmerzen oder anderen Problemen leiden, sollten Sie einen Termin bei einem Physiotherapeuten oder Orthopäden vereinbaren.

Ein Fachmann wird Sie auf einem Podoskop untersuchen und eine Behandlung empfehlen. Wahrscheinlich wird er Übungen zur Entspannung des Fußes mit hohem Spann, zur Mobilisierung des Fußes und seiner Einbindung in das gesamte Bein wählen.

Übungen können Sie auch gleich zu Hause ausprobieren. Sie ersetzen zwar keine fachkundige Untersuchung, helfen aber, den Spann zu entspannen und Problemen vorzubeugen.

Frau steht auf einem Podoskop, Physiotherapeut erklärt

Der Physiotherapeut untersucht Sie auf einem Podoskop. Dies ist ein Gerät, das zeigt, wie Sie Ihren Fuß belasten.

Übungen für einen hohen Spann

Bei den Übungen ist Regelmäßigkeit wichtig. Nehmen Sie sich jeden Tag Zeit für sich und Ihre Füße.

➡️ Streicheln

Wenn Sie einen hohen Spann haben, bedeutet das eine übermäßige Spannung in den Muskeln. Um sie zu entspannen, beginnen Sie sanft mit Streicheln. Das hilft, die Spannung in den Muskeln zu regulieren.

Tipp vom Physiotherapeuten: Wenn im Bein eine höhere Spannung herrscht, ist es oft empfindlich und kitzlig. Deshalb bevorzugen Sie tiefes, kräftiges Streicheln statt leichtes Kitzeln. Es ist angenehm und hilfreich.

➡️ Ball

Haben Sie einen Tennisball zu Hause? Es geht auch ein anderer fester Ball – oder Sie können sich einen stacheligen Übungsball besorgen.

Stellen Sie sich auf den Boden und legen Sie den Ball unter einen Fuß. Drücken Sie leicht darauf und rollen Sie den Ball über alle Teile des Fußes.

Konzentrieren Sie sich auch auf die Seite und die Ferse. So entspannen Sie den Fuß und bereiten ihn auf weitere Übungen vor.

➡️ Wecken Sie Ihre Zehen

Ein hoher Spann entsteht oft als Reaktion eines Fußes, der seine Zehen nicht benutzen kann. Versuchen Sie daher, den Spieß umzudrehen und die Zehen wieder zu aktivieren.

  1. Setzen Sie sich hin.
  2. Entspannen Sie Ihre Füße.
  3. Ziehen Sie die Zehen zusammen „wie zu einer Faust“.
  4. Spreizen Sie sie wieder.
  5. Wiederholen Sie dies.

Schaffen Sie es? Ausgezeichnet! Weiter geht’s.

Versuchen Sie, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, nur mit Hilfe der Zehen. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht mit der Kraft der Wadenmuskulatur hochdrücken. Die Zehen bleiben beim Anheben des Körpers auf dem Boden, nicht in der Luft.

Dieses Prinzip nutzen Sie beim gesunden Gehen – nur dass Ihre Zehen Sie vorwärts bewegen, nicht nach oben.

Frau steht auf den Zehenspitzen

Testen Sie, wie stark Ihre Zehen sind. Stellen Sie sich nur mit ihrer Hilfe auf die Zehenspitzen.

➡️ Aktivieren Sie das gesamte Bein

Ein gesundes Bein funktioniert als Ganzes – die einzelnen Teile können zusammenarbeiten. Wie trainiert man das? Versuchen Sie, das Bein zu verkürzen und zu verlängern:

  1. Die Ferse bleibt auf dem Platz, ziehen Sie die Zehen zu ihr hin. Entspannen Sie.
  2. Die Zehen bleiben auf dem Platz, schieben Sie die Ferse zu ihnen hin. Entspannen Sie.

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